Häufig gestellte Fragen
Grundsätzlich kann sich jeder erwachsene Mensch bewerben, unabhängig von Geschlecht, Alter, Sprache, Nationalität. Beim Erstgespräch werden dann bestimmte Kompetenzen und Qualitäten erfragt, die für die Ausübung der Tätigkeit besonders wichtig sind. Dazu gehören z.B. Erfahrung im Umgang mit Familien oder Kindern, Einschätzung der eigenen gesundheitlichen Situation und Motivation zum Engagement. Auch Themen wie Verlässlichkeit, Verschwiegenheit, Achtsamkeit und Sensibilität kommen zur Sprache.
Bisher engagieren sich Frauen in Family Support. Sie unterscheiden sich alle in Alter, Charakter, Ausbildung und Beruf. Alle Freiwilligen eint, dass sie von der Sinnhaftigkeit von Family Support überzeugt sind und zugleich achtsam, sensibel und bereit sind, sich selbst zu reflektieren. Frauen mit Hand, Kopf und Herz.
Die Freiwilligen erhalten kein Geld.
Sie erhalten interessante Fortbildungen, Wertschätzung und die Genugtuung ihre Zeit sinnvoll zu nutzen. Meist erhalten sie auch ehrliche Dankbarkeit von den Familien, manchmal auch ein kleines symbolisches Abschlussgeschenk.
Versicherung und die kompetente Begleitung durch die Fachkraft sind bei Family Support selbstverständlich.
Aus Erfahrung wachsen die Freiwilligen mit den Weiterbildungen und der Tätigkeit immer mehr in die Initiative hinein und profitieren auch in ihrer eigenen Persönlichkeitsbildung.
Die Familie kann sich jederzeit bei Fragen, Unsicherheiten oder Schwierigkeiten direkt mit der Fachkraft telefonisch in Verbindung setzen. Bei Bedarf können Zwischengespräche stattfinden. Grundsätzlich ist es sogar sehr wichtig, dass die Familie sich wirklich traut, ihre ehrliche Rückmeldung zu geben, da alle bemüht sind, dass die Unterstützung eine positive Erfahrung ist. Family Support ist auf die Rückmeldung der Familie angewiesen um frühzeitig bei Unklarheit oder Unzufriedenheit gegensteuern zu können. Hier setzt Family Support auf die Eigenverantwortung und Mitarbeit der Eltern: also bitte lieber frühzeitig nachfragen, damit wir die Chance haben, zu reagieren.
Family Support wurde 2014 in Lana initiiert und wird derzeit mit Unterstützung des Netzwerkes der Eltern-Kind-Zentren in verschiedenen Gemeinden aufgebaut. Um Family Support vor Ort aufzubauen, benötigt es eine lokale Trägerorganisation, welche die Initiative in die Hand nimmt. Und natürlich motivierte Freiwillige und Menschen, die von der Sinnhaftigkeit und Wirkung überzeugt sind.
Gibt es in Ihrer Gemeinde noch kein Family Support können Sie selbst den Aufbau anregen: sprechen Sie darüber, mit anderen Familien, Organisationen, lokalen Familienreferenten. Vielleicht können Sie selbst dadurch ein Wachsen von Family Support bewirken. Und natürlich können Sie sich dafür auch gleich Unterstützung beim Netzwerk der Eltern-Kind-Zentren holen: einfach anrufen, wir sind für Sie da!
Die Unterstützung durch Family Support soll für alle Familien leicht zugänglich sein, dies ohne jegliche finanzielle Hürde.
Mitunter fällt es jemandem schwer, etwas anzunehmen ohne etwas zu geben. Family Support will vermitteln: Eltern geben ihrem Kind so viel, besonders in der ersten Zeit nach der Geburt. Die Zeit, die dem Kind gewidmet wird, ist indirekt Zeit, die der Gesellschaft geschenkt wird.
Family Support ist ein kleines Zurückgeben der Gesellschaft an die Eltern.
Wenn Eltern dennoch das Bedürfnis haben, den Freiwilligen etwas zu geben, dann darf es ein ehrlicher Dank, eine kleine Aufmerksamkeit oder ein Lächeln sein.
Family Support kann nicht ausgenutzt werden, weil alle Familien die Initiative beanspruchen dürfen.
Dass die Freiwilligen keine gratis Babysitter oder Putzfrauen sind, wird den Familien klar kommuniziert.
Die Erfahrung zeigt, dass die meisten Familien das Bedürfnis haben, den Freiwilligen etwas zurückzugeben. Hinter Family Support steht der Gedanke, dass die Eltern gestärkt werden um ihren Kindern geben zu können. Manche Mütter haben bereits ihr Interesse bekundet, selbst später Freiwillige zu werden, um ihre freigewordenen Ressourcen weiterschenken zu können.
Manche Familien würden sich mehr Zeit wünschen. Die Fachkraft wiegt dann individuell zwischen Bedürfnis/Bedarf der Familie und Ressourcen der Freiwilligen ab.
Das Hauptziel von Family Support ist es Familien im Übergang zum Babyalltag zu stärken durch eine zusätzliche Ressource, welche besonders bei einem schwachen familiären-sozialen Netz greift. Dies ist bei unterschiedlichen Familien der Fall, einer der Faktoren kann (muss aber nicht) auch Umzug oder Migration sein.
Erfahrungsgemäß stammen die Familien aus sehr unterschiedlichen Milieus, verfügen über unterschiedliche Ressourcen und sind mit unterschiedlichen Belastungen konfrontiert. Es hat sich gezeigt, dass Begriffe wie „Familie mit Migrationshintergrund“ oder „einheimische Familie“ nur für Ausgrenzung und Vorurteile sorgen, hingegen nicht für achtsame Beziehungsarbeit.
Family Support erreicht Familien. Jede Familie ist anders. Wir fragen nicht nach Herkunft, Einkommen, Bildungsgrad, Religionszugehörigkeit, sexuelle Ausrichtung, usw., weil es für das Ziel der Initiative uninteressant ist.
Bei Kommunikationsschwierigkeiten, die durch einfühlsame Gespräche nicht gelöst werden, kann auf Wunsch oder mit Einverständnis der Familie eine kulturelle Mediation eingebunden werden.